18. September 2020 1 Likes

Die beste chinesische Science-Fiction

Die fünf Science-Fiction-Bücher aus China, die Sie gelesen haben sollten

Lesezeit: 4 min.

„Einhundert Jahre lang wurde Science-Fiction im Westen hergestellt und nach China exportiert“, schreibt Nicholas Cheetham in seinem Essay „Die neue Reise in den Westen“ über die chinesische Science-Fiction. Dann kam Cixin Lius Die drei Sonnen (im Shop), und auf einen Schlag war alle Welt geradezu verrückt nach dieser neuen, exotischen Literatur. Heute, vier Jahre nach der Erstveröffentlichung dieses Romans auf Deutsch, stellen wir Ihnen die fünf Science-Fiction-Bücher, Romane wie Story-Sammlungen, vor, mit denen Sie sich nicht nur einen guten Einblick in das Schaffen der Autorinnen und Autoren aus China verschaffen können, sondern die Sie auch grandios unterhalten werden:

 

Renmin Wenxue und Dr. Jing Bartz (Hrsg.): „Quantenträume“

Eine Sprachwissenschaftlerin wird mitten in der Nacht angerufen. Die neueste Entwicklung auf dem Spielzeugmarkt, ein Plüsch-Seehund mit KI, hat offenbar eine eigene, für Menschen unverständliche Sprache entwickelt … Ein König liebt nichts so sehr, wie neuen Geschichten zu lauschen. Doch irgendwann hat er alles gehört, was es zu erzählen gibt – und so lässt er kurzerhand einen Geschichtenroboter bauen … Das Spektrum an Ideen, die fünfzehn der berühmtesten chinesischen Science-Fiction-Autorinnen und -Autoren in diesem Sammelband ausbreiten, zeigt auf beeindruckende Weise, wie einfallsreich und innovativ man sich in China mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzt.

Hao Jingfang, Qiufan Chen, Han Song u.a.: „Quantenträume – Erzählungen aus China über Künstliche Intelligenz“ • Herausgegeben von Renmin Wenxue – Volksliteratur und Jing Bartz • Aus dem Chinesischen von Marc Hermann, Karin Betz, Johannes Fiederling, Eva Lüdi Kong, Michael Kahn-Ackermann • Originalausgabe • Wilhelm Heyne Verlag • 512 Seiten E-Book: 12,99 Euro (im Shop)

» Leseprobe (epub) zum Herunterladen

 

Cixin Liu: „Kugelblitz“

An seinem vierzehnten Geburtstag muss der junge Chen miterleben, wie seine Eltern vor seinen Augen getötet werden. Ein mehrere Tausend Grad heißer Feuerball fährt in das alte Haus und verwandelt alles in Asche – ein Kugelblitz. Fortan hat Chen nur noch ein Ziel im Leben: Er will diesem rätselhaften Naturphänomen auf den Grund gehen und es erforschen. Der Weg dorthin führt ihn weit weg von seiner Heimat in der Provinz, über sturmgepeitschte Gebirge bis tief hinab in die Geheimlabore des Verteidigungsministeriums. Dort macht Chen schließlich eine atemberaubende Entdeckung, die ihn an die Grenzen der Physik führt und ihn vor eine Entscheidung stellt: Wem gilt seine Loyalität – seiner Obsession mit Kugelblitzen, seinen Auftraggebern im Ministerium oder allein der Wissenschaft?

Cixin Liu: Kugelblitz • Roman • Aus dem Chinesischen von Marc Hermann • Wilhelm Heyne Verlag, München 2020 • als Paperback, E-Book und Hörbuch erhältlich • Preis des E-Books: € 11,99 • im Shopexklusive Leseprobe auf diezukunft.deReview

 

Quifan Chen: „Die Siliziuminsel“

Auf der Siliziuminsel im Südwesten Chinas wird der Elektronikschrott der ganzen Welt recycelt. Inmitten von giftigen Dämpfen und verseuchter Hardware suchen die Müllmenschen nach Verwertbarem. Als eines Tages eine amerikanische Firma die Siliziuminsel modernisieren will, wird das labile Gleichgewicht zwischen den chinesischen Behörden, mächtigen Mafiaclans und internationaler Machtpolitik gestört. Arme und Reiche, Chinesen und Ausländer finden sich in einem Krieg um die letzte Ressource der nahen Zukunft wieder – den Menschen.

Qiufan Chen: „Die Siliziuminsel“ • Roman • Aus dem Chinesischen von Marc Hermann • Wilhelm Heyne Verlag, München 2019 • 480 Seiten • Preis des E-Books: € 13,99 • im Shop

 

Ken Liu (Herausgeber): „Zerbrochene Sterne“

Ein junger Mann wird dreimal in der Nacht angerufen – und jedes Mal ist er selbst am anderen Ende der Leitung. Genauer gesagt, sein zukünftiges Ich, und dreimal soll er die Welt vor der unausweichlichen Zerstörung retten. »Mondnacht« lautet der Titel dieser Kurzgeschichte von Cixin Liu, die der preisgekrönte Herausgeber und Übersetzer Ken Liu zusammen mit fünfzehn weiteren Erzählungen der besten Science-Fiction-Autoren Chinas in diesem Band versammelt hat.

Manche sind bereits in der Literaturszene etabliert und international berühmt wie etwa Cixin Liu, Hao Jingfang und Han Song, manche gehören zur jungen, ehrgeizigen Generation wie Qiufan Chen und Xia Jia, und andere wiederum sind in der wachsenden Zunft der Geisteswissenschaftler verwurzelt, zum Beispiel Regina Kanyu Wang und Fei Dao. Sie alle entwickeln in ihren Erzählungen einen kritischen, von der Gegenwartskultur geprägten Blick auf China, und manche Texte konnten erst in der Übersetzung überhaupt veröffentlicht werden. Abgerundet wird dieser Sammelband durch drei Essays, die das Phänomen der chinesischen Science-Fiction ausführlich beleuchten und verständlich machen.

Ken Liu (Hg.): Zerbrochene Sterne • Aus dem Chinesischen und Englischen übersetzt von Karin Betz, Lukas Dubro, Johannes Fiederling, Marc Hermann, Kristof Kurz, Felix Meyer zu Venne und Chong Shen • Wilhelm Heyne Verlag • 672 Seiten • E-Book: 13,99 Euro im Shop

 

Cixin Liu: „Die drei Sonnen“

China, Ende der 1960er-Jahre: Während im ganzen Land die Kulturrevolution tobt, beginnt eine kleine Gruppe von Astrophysikern, Politkommissaren und Ingenieuren ein streng geheimes Forschungsprojekt. Ihre Aufgabe: Signale ins All zu senden und noch vor allen anderen Nationen Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Fünfzig Jahre später wird diese Vision Wirklichkeit – auf eine so erschreckende, umwälzende und globale Weise, dass dieser Kontakt das Schicksal der Menschheit für immer verändern wird.

Cixin Liu: Die drei Sonnen. Die Trisolaris Trilogie, Band 1 • Roman • Aus dem Chinesischen von Martina Hasse • Wilhelm Heyne Verlag, München 2016 • Paperback • 592 Seiten • € 14,99 • im Shop

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.