Donjon +10.001: Die Truhe der Seelen

2020 feierte das „Donjon“-Comic-Universum von Joann Sfar („Die Katze des Rabbiners“, „Professor Bell“), Lewis Trondheim („Ralph Azham“, „Die erstaunlichen Abenteuer von Herrn Hase“) and friends sein Comeback. Dessen Gelingen hatte auch viel mit den beiden neuen Reihen „Donjon Antipoden -10.000“ und „Donjon Antipoden +10.000“ über die ferne Vergangenheit bzw. Zukunft des satirisch-fantastischen Kosmos um den Planeten Terra Amata zu tun. Neben dem Kampfhund der Orks begeisterte vor allem Robert von Vaucanson als brutaler roter Donald in einem futuristischen Pseudo-Entenhausen voller Riesen-Roboter, Gangster, Korruption und Magma-Dämonen. Nachdem das erste phänomenale Album „Donjon Antipoden +10.000: Rubeus Khan“ dieses Jahr sogar beim Gratis Comic Tag in verkleinerter Heftform lockte, liegt mit „Donjon Antipoden +10.001: Die Truhe der Seelen“ nun das zweite Album vor.

Roberts von Wut- und Gewaltausbrüchen beherrschte Geschichte als Pechvogel und Prügelknabe der Obrigkeiten sowie der eigenen Familie wird darin nahtlos fortgesetzt. Auf der Flucht vor der wenig zimperlichen Polizei wendet sich der rabiate Erpel an eine ebenso finstere wie mächtige Verbrecherkönigin, die ihn auf Schatzsuche in einen gefährlichen alten Tempel im Dschungel schickt. Die freche Indiana Jones-Nummer, die folgt, ist durchaus unterhaltsam und von Künstler Vince Roucher („The Shadow and Doc Savage“, „Chronokids“) erneut stark gezeichnet, so bestechend und grandios wie das erste Album über die Donjon-Zukunft kommt die Fortsetzung allerdings nicht daher. Macht nichts, Robert ist dennoch eine köstliche Donald-Persiflage, und die Comic-Zukunft mit neuen Donjon-Abenteuern definitiv eine bessere.

Abb.: © 2022 Éditions Delcourt

Sfar, Trondheim, Vince: Donjon – Antipoden +10.001 Bd. 2: Die Truhe der Seelen • Reprodukt, Berlin 2022 • 48 Seiten • Paperback: 13 Euro