22. April 2024

„Architecture of Fear“ – Über den Zusammenhang zwischen Angst und Architektur

Online-Vorlesung mit Vicenzo Natali („Cube“)

Lesezeit: 2 min.

Beim Londoner Miskatonic Institute of Horror Studies handelt es sich um eine Art Alternativ-Uni mit Fachgebiet Horror, die Geschichte, Theorie und Masterclasses in Sachen Filmproduktion anbietet. Des Weiteren werden das ganze Jahr überaus interessante Online-Vorlesungen angeboten. Einschreibungen sind für diese nicht nötig, pro Vorlesung ist lediglich eine Gebühr von 10 GBP fällig. (Tickets gibt’s hier.) Und das lohnt sich durchaus – zumal hin und wieder recht prominente Dozenten am Start sind.

So wie am 23. April. Denn da hält ab 20 Uhr Vincenzo Natali, seines Zeichens Regisseur von Sci-Fi-/Horror-Knallern wie „Cube“ (1997), „Cypher“ (2002) oder „Splice - Das Gen-Experiment“ (2009) eine Vorlesung über die Verbindung zwischen Angst und Architektur, was natürlich passt, da sich Vincenzos bekanntester Film um Menschen dreht, die in einem Labyrinth aus würfelförmigen, mit tödlichen Fallen gespickten Räumen gefangen sind.

Die offizielle Beschreibung der Vorlesung:

Wir werden in eine Welt hineingeboren, in der nichts gewiss ist, außer dem Umstand, dass wir sterben müssen. Das ist die Grundlage für Horror: Wir scheinen in einem Universum zu leben, dessen Architekt entweder nicht existiert oder so fern ist, dass wir ihm egal sind. Deshalb bauen wir Unterkünfte, um uns vor äußeren Übeln zu schützen, aber wir lassen uns zwangsläufig von der Architektur der natürlichen Welt inspirieren. Daher stehen die Ängste, die uns dazu motivieren, ein Haus, eine Burg, eine Kirche oder einen Büroturm zu bauen, immer in einem Zusammenhang mit der Struktur des Gebäudes.

Dozent Vincenzo Natali, in dessen Film „Cube“ bekanntermaßen eine monströse Architektur im Mittelpunkt steht, wird die Beziehung zwischen Protagonist und Umgebung an verschiedenen Beispielen analysieren, beginnend mit dem deutschen Expressionismus bis hin zu Filmen des späten 20. Jahrhunderts wie „Rosemarys Baby“, „Suspiria“, „The Shining“ und „Alien“. Er wird erklären, wie diese Filme mit filmischen Mitteln immersive Umgebungen mit einer intensiven Atmosphäre schaffen, in der sich ein Gefühl des Unheimlichen entfaltet. Abschließend wird er zeigen, wie Metapher und Anthropomorphismus in architektonischen Strukturen die Ängste der Protagonisten widerspiegeln, die sich durch diese Räume bewegen.

Abb.: „Cube“

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