TV-Tipp: „Paris schläft“

Arte fasst das ganz schön zusammen: „Der Nachtwächter des Eiffelturms stellt eines Morgens fest, dass sich in Paris nichts mehr bewegt. Nur eine kleine Gruppe von Freunden, die mit dem Flugzeug in die Hauptstadt gekommen ist, ist dem Lähmungsstrahl entkommen. Von nun an gehört ihnen Paris! - Ein wahrhaft surrealistisches und poetisches Juwel (1925) von René Clair.“

Kommt man auf Stummfilme zu sprechen, denken die meisten vermutlich zuerst an „Metropolis“, „Nosferatu“, Charlie Chaplin, Laurel & Hardy, dann vielleicht noch an „Das Cabinet des Dr. Caligari“, „Panzerkreuzer Potemkin“, „Die Büchse der Pandora“ oder „Dr. Mabuse, der Spieler“.

Aber wer sich ein bisschen näher mit dem Thema beschäftigt hat, wird auch auf „Paris schläft“ (Paris qui dort) von René Clair (1898-1981) gestoßen sein, einen wunderbaren fantastischen Film, der mit einem sehr einfachen Skript und einer wie fürs Kino geschaffenen Idee wenig von seinem Flair verloren hat. Clair war damals eine Art „junger Wilder“, nicht zuletzt weil kurz vor der Premiere von „Paris schläft“ sein dadaistischer Kurzfilm „Entr’acte“, der im Rahmen des Satie-Balletts „Relâche“ gezeigt wurde, zum Skandal geworden war.

Es war der Startschuss einer glanzvollen, turbulenten Karriere, die Clair von Frankreich nach England, die USA und schließlich zurück in seine Heimat führte. Berühmter als „Paris schläft“ ist „Es lebe die Freiheit“ (À Nous la Liberté, 1931), ein früher utopischer Film, der manchmal als Inspiration für Chaplins „Moderne Zeiten“ bezeichnet wird. Weitere bekannte Filme sind u.a. „Ein Gespenst geht nach Amerika“ (The Ghost Goes West, 1935), „Meine Frau, die Hexe“ (I Married a Witch, 1942) und „Die Schönen der Nacht“ (Les Belles de nuit, 1952).

Arte zeigt „Paris schläft“ heute (Montag, 27. März) um 23:35 Uhr in der 2018 angefertigten Restauration, die auf einer getönten Fassung beruht (im Gegensatz zum Trailer unten). Außerdem ist der Film bis zum 23. April in der Mediathek des Senders zu finden.