28. September 2023 2 Likes

„Resident Evil 4: Separate Ways“: Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Rotes

Der Game-of-the-Year-Kandidat wird würdig erweitert

Lesezeit: 3 min.

Als im März das „Resident Evil 4“-Remake für die gängigen Plattformen erschien, schrieben wir, „von den ersten Minuten bis zur letzten explosiven Sekunde schießt, metzelt, sprengt und tritt sich Leon durch eine der tempogeladensten und abwechslungsreichsten Storyabschnitte, während „Resident Evil 4“ hier nichts in der Hinterhand behält.“ Ersetzen wir hier Leon mit Ada und wir haben die zutreffendste Beschreibung für den neuen DLC „Separate Ways“, der Ada Wongs Sicht auf die Ereignisse rund um Las Plagas, Leon S. Kennedy und die entführte Präsidenten-Tochter Ashley Graham erzählt. Und, oh Junge, behält „Separate Ways“ nichts in der Hinterhand …

Der DLC, den wir jederzeit aus dem Hauptmenü starten können und ein separates Save-File nutzt, beginnt bereits mit Ada in Salazars Burg, die gerade dabei ist, den aus dem Hauptspiel bekannten, großspurigen Umbrella-Biologen Luis Serra aus der Gefangenschaft zu befreien. Und bereits nach knackigen zwei Minuten stehen wir unserem ersten Bosskampf gegenüber – Pesanta, einem der Bodyguards Ramon Salazars – der vor allem Spielern der Original-RE4s bestimmt noch gut im Gedächtnis ist. Danach begeben wir uns auf ein brachiales Best-Of des „Resident Evil 4“-Remakes mit Ada häufig verborgen im Schatten, mit den Puppenfäden um die Hand gewickelt. Wer das Hauptspiel noch akut im Kopf hat, wird hier gleich dutzendfach grinsen und „Aha“-Momente erleben, die clever verwoben ein anderes Licht auf die Haupthandlung werfen.


Gegen Pesanta, den Furcht einflößenden Bodyguard, treten wir häufiger in „Separate Ways“ an

Dabei spielt sich das Remake des Addons, im Gegensatz zum 2005 auf der PS2 veröffentlichtem „Separate Ways“, noch einmal deutlich flotter und um ganze Stunden, neue Abschnitte und Bossfights länger. Für läppische €9,99 in den digitalen Stores enthält „Separate Ways“ nicht nur neue Figuren in Form von Ada und Wesker für den „Mercenaries“-Minispiel-Modus des Hauptgames, sondern bietet im Kern natürlich die fantastische DLC-Kampagne, welche im ersten Durchlauf gute 4-7 Stunden unterhalten kann. Wer dann noch erneut etliche Extras auf den höheren Schwierigkeitsgraden „Hardcore“ oder „Professional“ freispielen will, entzieht dem DLC natürlich nochmals deutlich mehr. Extra Kostüme oder Superwaffen wie der Endlose Raketenwerfer oder die Tommygun Chicago Typewriter müssen auch hierfür getrennt erneut freigespielt werden.


Natürlich gibt es auch mit anderen Bösewichten des Hauptspiels ein Wiedersehen

Ada selbst steuert sich im DLC nochmals etwas behänder, als es der flinke Leon im Hauptgame bereits tat. Wieder gibt es etliche der bereits aus dem Hauptspiel bekannten Waffen für jeden Spielstils zu finden, kaufen, aufzurüsten und aufzuwerten, was durch das achterbahnartige Tempo des DLCs und der gigantischen Fülle an zu findenden, wertvollen Schätzen auch deutlich schneller geht als in „RE4“. Aber besonders Adas einzigartige Fortbewegungsart dank ihres abzufeuernden Enterhakens beschleunigt nicht nur die Fortbewegung, sondern auch die Kämpfe enorm. So lassen sich dank Messer und perfekt getimtem Knopfdruck erneut Attacken parieren, aber dann auch aus der Ferne die bereits bekannten, und innig geliebten „Nah“kampfangriffe ausführen. Zwei Schüsse aus der Pistole auf den gegnerischen Schwachpunkt, Gegner taumelt, Anzeige für Melee-Angriff ploppt auf, aber man ist noch etliche Meter entfernt? Kein Problem, denn Ada zieht sich automatisch dank Enterhaken an die Ganados heran und prügelt sie windelweich. Darüber hinaus zeigen auch die neuen Abschnitte grafisch, was die atemberaubende RE-Engine Capcoms kann, wenn Laboranlagen und Burgfriede in schauriges Licht getaucht werden… um wem hat der Laserraum des Original-RE4s gefehlt? Offensichtlich nicht nur Capcom …


Auch das Rätselraten kommt trotz aller Action in gewohnter „RE“-Manier nicht zu kurz

Wenn nicht schon allein der günstige Preis zu mehr „Resident Evil 4“ einlädt, sollte spätestens die meisterhafte Qualität des DLCs „Separate Ways“ Grund genug sein. Hierbei handelt es sich nicht nur um einen der besten erweiterten Contents der letzten Jahre, sondern um einen Pflichtkauf für jeden Besitzer des „Resident Evil 4“-Remakes, der das bereits perfekte Remake um weitere, ungeahnte Facetten kunstvoll erweitert.

„Resident Evil 4: Separate Ways“ ist seit dem 21. September 2023 für PC, Xbox Series X/S, PS4 und PS5 erhältlich.

Resident Evil 4: Separate Ways • Capcom • Action/Horror • PC/XBox Series X&S/PS4/PS5

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