Porter Robinson: „Cheerleader“

Es ist 2028 und ein Fan erstellt ein Video über seinen Lieblingsmusiker Porter Robinson, welcher am 1. März 2024 seine ganze Musik von YouTube und Streaming Plattformen löschte. Auch zahlreiche Re-Uploads verschwanden, und es wurde schwer den amerikanischen DJ und Sänger auch nur irgendwie zu folgen oder seine Musik zu hören. Doch das Video aus der Zukunft erschien schon einen Tag vor der angeblichen Löschung der Musik (dem vom Fan genannten D-Day der EDM Szene) auf dem YouTube-Kanal von Robinson.

Dieser Clip sorgte für viel Verwirrung bei Porter Robinson-Fans, die nun Angst vor dem 1. März hatten, an dem das Löschen aller Songs prophezeit wurde. Doch was stattdessen folgte: Die Ankündigung, dass das neue Album fertig sei. Und schon am 20. März folgte die Leadsingle „Cheerleader“ mit einem Musikvideo, das einem Fiebertraum ähnelt. Mit Godzilla-Anspielungen, randalierenden Animepuppen und kreativen, bunten Animationen liefert Porter eines besten Videos des Jahres.

Porter Robinson typisch konnte man den Sound des neuen Albums nicht erraten. Auf sein beliebtes EDM-Debut-Album „Worlds“ folgte 7 Jahre später Kritikerliebling „Nurture“ mit einem fröhlicherem sommerlichen Sound. Und jetzt kommt Power Pop. Mit verzerrten Gitarren und Synths singt Porter Robinson über parasoziale Beziehungen zu seinen Fans. Einerseits sei es schlimm wie diese „Cheerleader“ nichts für ihre Situation können und wie stark man an diesem Fansein kaputt gehen kann. Aber der Sänger gesteht sich auch das Problem des Musikerdaseins ein: „Thought she needed me, but I need her“. In diesem energievollen Upbeat-Song schafft es Porter Probleme der Musikindustrie erfolgreich zu zeigen und den Frust dazustellen, den das Verhältnis von Fan und Musiker oft mit sich bringen kann.

Und mit dem eindrucksvollen Video, catchy Song und wichtigem Text schafft Porter ein super rundes Werk, das die Vorfreude auf sein 3. Album nur größer macht (sollte nicht doch alles gelöscht werden).