23. März 2024

Metro Boomin and Future: „We Don’t Trust You“

Zwei Trap-Superstars und beste Kumpels in Hochform

Lesezeit: 2 min.

Die Freude im Fandom war gigantisch als vor gefühlt 100 Jahren (Anfang 2023?) angekündigt wurde, dass Überrapper Future und Überproduzent Metro Boomin ein gemeinsames Album im Ofen haben. Die beiden langjährigen Freunde haben zwar schon oft zusammengearbeitet, aber in Albenlänge konnte man das Duo zuletzt 2015 erleben und „D2“ kann man mittlerweile getrost als Klassiker des Genres bezeichnen. Nach obligatorischen Verspätungen (unter anderem da dank einem Stromausfall drei Beats verloren gingen) kündigte Boomin an, dass er sich solange nicht die Haare schneidet und den Bart rasiert, bis das Album fertig und abgegeben ist.

Anfang März schoss das Sabber-O-Meter der Fanschar dann bis zum Mars: Ein Trailer wurde veröffentlicht und die News verkündet, dass nicht nur ein, sondern – Herzrasen – ZWEI Alben kommen sollen. Als dann kurze Zeit später mit „Type Shit“ ein erster Track angeteased wurde, auf dem Future sich mit Unterstützung von Playboi Carti und Travis Scott an einem Instrumental abarbeitet, das so wohl nur von einem kommen kann (Totenglocken zu einem fünffach tiefergelegten Abriss-808-Beat), blieb die Welt kurz stehen.

Jetzt ist es da, begleitet von einem zweiten, stimmungsvollen Trailer. „We Don’t Trust You“. 17 Tracks. Vorfreude gerechtfertigt? Ja! Nach Boomins letztjährigem “Spider-Man: Across the Spider-Verse”-Album kamen leise Befürchtungen hoch, dass der 30-jährige sein Pulver allmählich verschossen hat, sein Heil in konzerntauglichem Plastik-Pop sucht, aber offensichtlich ist noch ordentlich Saft im Sack: Hier gibt’s 60 Minuten zwei gut aufeinander eingespielte Freunde in Hochform: Das Produzenten-Genie setzt vornehmlich auf die zwischen dramatisch und melancholisch-traurig pendelnde, gelegentlich leicht gruselfilmartige, Soundkulisse, die ihn so berühmt gemacht hat und die einfach perfekt zu Futures dunkler Stimme mit ihrem oft leicht wehmütigen Sound passt und dem Rapper genug Raum gibt, sich zu entfalten. Neue Akzente finden sich aber auch. So gibt es zum Beispiel mit „Like That“ eine Verbeugung vor dem Hip-Hop der 90er, während in „Everyday Hustle“ der Soul der 70er-Jahre bemüht wird. Wobei gerade diese beiden Tracks im Gesamtkontext ein bisschen wie reingewürfelt wirken.

Sehr toll: Mit dem Album gibt es nun eine offizielle Veröffentlichung von „WTFYM“. Der ein klitzekleines bisschen an Morricone erinnernde Ohrwurm-Track geistert schon ewig als Leak durch das Internet, aber da ein gewisser diezukunft.de-Autor aus der schwäbischen Provinz die Youtube-Abrufe wahrscheinlich in Richtung Trilliarde geschraubt hat, dachten sich die beiden US-Superstars wahrscheinlich: Jetzt wird’s Zeit!

Jedenfalls ein schönes, irgendwie ziemlich lässiges Album!

Hier kann man sich alles anhören, zu kaufen gibt’s die digitale Version überall, physische Versionen sollten in den nächsten Wochen eintrudeln.

So. Nun darf weitergesabbert werden – denn bereits am 12. April folgt Nachschub!

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