21. November 2023

Mechanica Caelestium: Kwell

Künstler Merwan setzt seine Postapokalypse mit einem zweiten Comic-Album fort

Lesezeit: 2 min.

Im Frühsommer 2020 begeisterte der französische Autor und Zeichner Merwan („Für das Imperium“, „Pankat“) mit seiner Völkerball-Postapokalypse „Mechanica Caelestium. Im zweiten großen Album „Kwell“ setzt der erfahrene Panel-Zeichner und Storyboard-Artist nun seine wunderhübsch anzusehende dystopische Bildergeschichte fort.

Die Erde nach dem Ende der alten Ordnung, der menschlichen Zivilisation. Das aus der unabhängigen Gemeinschaft Pan stammende Völkerball-Team um Aster, eine aufmüpfige junge Frau mit rotem Haar und Fuchsschwanz, hat im großen Spiel gegen das Imperium Fortuna gesiegt und Pan gerettet. Eigentlich. Doch seitdem sind Aster und Co. auf der Flucht durch die Wildnis. Schließlich landen sie in einer anderen isolierten, unabhängigen Enklave der Postapokalypse: Kwell. Hier hat man sogar Maschinen und Bücher aus der Zeit vor den Umweltkatastrophen gerettet und baut selbst Weizen an. Aber natürlich holen die Probleme und das Imperium die Gruppe von Aster auch dort ein …

So gut wie das erste begeisternde Album ist „Mechanica Caelestium: Kwell“ nicht. Volleyball spielt außerdem gar keine Rolle mehr, dafür arbeitet Merwan auf kreative Weise das Spiel bzw. die Show Der Boden ist Lava in seine Science-Fiction-Story ein. Die bietet, alles in allem, noch immer eine ordentliche Postapokalypse, inzwischen jedoch nach bewährtem Muster. Der gute Flow und das superbe Artwork von Merwan pushen das zweite Album seiner Comic-Serie, die als erfrischende Antwort auf den just wieder befeuerten „Die Tribute von Panem“-Hype begann, knapp über den Genre-Standard hinaus.

Abb. © DARGAUD 2023, by Merwan/Schreiber & Leser

Merwan: Mechanica Caelestium Bd. 2: Kwell • Schreiber & Leser, Hamburg 2023 • 168 Seiten • Hardcover: 32,80 Euro

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Christian Endres berichtet seit 2014 als Teil des Teams von diezukunft.de über Science-Fiction. Er schreibt sie aber auch selbst – im Mai 2024 erscheint bei Heyne sein SF-Roman „Wolfszone“.

 

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