9. Oktober 2023

Neuer SF-Verlag

Memoranda-Imprint Carcosa setzt auf moderne Klassiker und zeitgenössische Autor*innen

Lesezeit: 2 min.

Verleger Hardy Kettlitz ist in der Szene bestens bekannt. 2015 gründete er den Berliner Memoranda Verlag, zunächst als Imprint des Golkonda Verlags, in dem unter seiner Herausgeberschaft u. a. zahlreiche, akribisch recherchierte Monografien zu kanonisierten SF-Autor*innen erscheinen, rubriziert unter der 1994 von ihm ins Leben gerufenen Sachbuch-Reihe „SF Personality“. Das sind in der Regel arbeitsintensive Fleißarbeiten, die hervorragende Grundlagen für weitergehende Forschungen schaffen. Zudem führt Kettlitz seit 2016 „Das Science Fiction Jahr“ fort (mittlerweile bei Hirnkost), zeichnet für den entspannten Memoranda-Podcast verantwortlich und hat offensichtlich noch eine Menge Treibstoff im Tank.

Denn zu Memoranda gesellt sich nun das Imprint Carcosa mit Sitz in Wittenberg an der Elbe, unter der Leitung des nicht minder aktiven Übersetzers, Lektors und Autors Hannes Riffel. Kürzlich hat man das am 16. Oktober erscheinende Auftaktprogramm bekanntgegeben, und das hebt die Laune: Der Schwerpunkt lautet Klassikerpflege in Erst- oder Neuübersetzungen, gelegentliches Perlentauchen in der Gegenwart ist dabei nicht ausgeschlossen.

Den Anfang machen Ursula K. Le Guins 800-Seiten-Eisbrecher „Immer nach Hause“ von 1985, Samuel R. Delanys Klassiker „Babel-17“ (dem zwei weitere Frühwerke des Autors folgen werden), Leigh Bracketts (erstmals vollständiger) Roman „Das lange Morgen“, Gene Wolfes Novellenzyklus „Der fünfte Kopf des Zerberus“ und der dicke Almanach „Vor der Revolution“ mit Storys von Ambrose Bierce, Ursula K. Le Guin, Samuel R. Delany sowie begleitenden Essays. Dass sich unter denen Dietmar Dath Alan Moores Roman-Ungetüm „Jersualem“ vornimmt, ist quasi Vorsorge: Die deutsche Übersetzung des 1200-Seiten-Trumms ist für Herbst 2024 angepeilt, und damit hätte man eigentlich nicht mehr gerechnet.

Hier geht es zur Herbstvorschau, und hier tobt sich Hannes Riffel im Verlagsblog aus.

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