2. Dezember 2021

„The Thing“ von Walter Mosley

Der Krimi-Könner schreibt eine Marvel-Comic-Miniserie

Lesezeit: 2 min.

Der Amerikaner Walter Mosley ist ein Meister des schwarzen Krimis, dessen Bühne er 1990 mit „Teufel in Blau“ betrat, dem ersten Roman über seinen kultigen Ermittler Easy Rawlins. Rund ein Dutzend Bände folgten, aber auch andere Bücher, darunter sogar ein paar Science-Fiction-Werke. 2005 fungierte Mosley außerdem als Kurator des Coffee-Table-Books „Maximum Fantastic Four“, das Jack Kirbys Zeichnungen des ersten Marvel-Superheldencomics (über Reed Richards, Susan und Johnny Storm sowie das Ding Ben Grimm) Panel für Panel zelebrierte.

Jetzt ist Mosley abermals im Marvel-Universum unterwegs, diesmal als Comic-Autor. Gemeinsam mit Zeichner Tom Reilly inszeniert er die Miniserie „The Thing“. Die vorangegangenen Soloserien über das steinharte, superstarke Ding aus dem Baxter Building gestalteten John Byrne, Mike Carlin, Ron Wilson und Paul Neary (1983–1986) bzw. Dan Slott, Andrea Divito und Kieron Dwyer (2006). Mosleys und Reillys erstes US-Heft darf als gelungene Eröffnung betrachtet werden. Der Krimi-Könner trifft das klassische, ewig missverstandene Ding sehr gut, während Ben von einem personifizierten Fluch getroffen wird. Newcomer Reilly zeichnet Seite für Seite einen ausgesprochen hübschen Comic, den Koloristin Jordie Bellaire mit ihren Farben wie gewohnt veredelt.

Fürs Erste fühlt man sich an „She-Hulk“ von Slott, Juan Bobillo, Rick Burchett und anderen, „Hawkeye“ von Matt Fraction und David Aja oder „Superman’s Pal Jimmy Olsen“ von Fraction und Steve Lieber erinnert – also einige der charmantesten, pfiffigsten und lesenswertesten Superhelden-Storys der letzten 15+ Jahre. Mal sehen, ob diese neue „The Thing“-Mini am Ende genauso stark wird und es, um es mal mit Mr. Grimms Worten zu sagen, in den nächsten fünf US-Heften so richtig rund geht.

Abb.: © 2021 Marvel

Walter Mosley, Tom Reilly: The Thing #1 Marvel, New York 2019 • 32 Seiten • Heft: $ 4,99 • Sprache: Englisch

 

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