22. Dezember 2021

TV-Tipp: „Ich bin dein Mensch“

Maria Schraders Mensch-Maschine-Romanze in TV und Mediathek

Lesezeit: 2 min.

Die Beziehung zwischen Mensch und Maschine ist quasi eins der Ur-Motive der SF, hundertfach durchdekliniert in allen möglichen Formen. Allein in den letzten Jahren gab es einige herausragende Beispiele wie Ian McEwans Roman „Maschinen wie ich“, die „Black Mirror“-TV-Episode „Wiedergänger“ (Be Right Back) oder den Comic „Alex + Ada“ von Jonathan Luna und Sarah Vaughn.

Maria Schrader erfindet also in „Ich bin dein Mensch“ das Rad wirklich nicht neu, und dennoch ist es ein schöner Beitrag zum Genre, vielleicht auch gerade weil sie den philosophischen Hintergrund nicht überstrapaziert, sondern sich ganz auf ihre tollen Darsteller Maren Eggert und Dan Stevens verlässt, die vor allem der emotionalen Seite des Themas viel abgewinnen. Und na klar geht es nicht wirklich um Maschinen, sondern um seelische Befindlichkeiten moderner Menschen, um Einsamkeit, Suche nach Wärme und Liebe und alles, was damit zu tun hat.

Bei den Filmfestspielen Berlin bekam die Hauptdarstellerin Maren Eggert den Silbernen Bären für die Beste darstellerische Leistung. Außerdem gab es vier Deutsche Filmpreise („Lola“), in den Kategorien Spielfilm, Regie, Drehbuch und Hauptdarstellerin. Und gerade wurde der Film von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences auch auf die Shortlist in der Kategorie „International Feature Film“ gesetzt, sprich: mit etwas Glück wird „Ich bin dein Mensch“ auch noch ein Oscar-Kandidat.

Im Ersten läuft der Film heute (22.12.), um 20.15 Uhr (Wiederholung um 1.40 Uhr). Außerdem ist er in der Mediathek des Senders zu finden.

Michael Meyns hat „Ich bin dein Mensch“ hier ausführlich besprochen.

Ich bin dein Mensch • Deutschland 2021 • Regie: Maria Schrader • Darsteller: Maren Eggert, Dan Stevens, Sandra Hüller

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