24. November 2023

„Monarch: Legacy of Monsters“ – Godzilla und andere Monster

Eine ambitionierte Serie füllt Lücken und bereitet den nächsten Kinofilm vor

Lesezeit: 3 min.

Das gerade das Marvel Universum strauchelt, hält andere Produzenten nicht davon ab, ebenfalls nach großen Weltentwürfen zu streben, die zahlreiche Filme und Serien zu einem großen Ganzen verbinden. Wie Warner demnächst zum xten Mal Superman rebooten wird, darauf sind wir schon etwas gespannt, nicht weniger ambitioniert mutet jedoch das MonsterVerse an, das sich mit Godzilla und anderen Monstern beschäftigt, und auch mit den Menschen, die nicht platt getrampelt werden wollen.

Beim letzten Kino-Film „Godzilla vs Kong“ war die Balance etwas aus den Fugen geraten, allzu sehr hatten die Macher ausufernde und dadurch schnell ermüdende Kämpfe zwischen Godzilla, King Kong und anderen Kreaturen gezeigt, dabei aber die menschliche Komponente vergessen. In der nun bei Apple TV+ zu streamenden Serie „Monarch: Legacy of Monsters“ wird dieses Muster umgedreht und damit wieder auf den Kern zurückgeführt.

In zwei Zeitlinien wird erzählt, eine in den 50er, eine im Jahre 2015, kurz nach den Ereignissen, die im 2014er „Godzilla“-Film geschildert wurden. Verbunden werden die beiden Zeitebenen durch das Casting von Kurt Russell und seinem Sohn Wyatt, die dieselbe Figur spielen: Lee Shaw. In der Vergangenheit war Shaw ein Soldat der amerikanischen Armee, der zusammen mit den Forschern Bill Randa und Keiko Miura in Kasachstan und den Philippinen auf seltsame, prähistorische Wesen stößt, die ersten Anzeichen der Präsenz von Monstern auf Erden.

Viele Jahrzehnte später lebt Shaw in einem von Monarch überwachten Altenheim, wo ihn schließlich die Großenkel von Randa und Miura finden: Die Amerikanerin Cate Randa (Anna Sawai), eine Überlebende der Zerstörung, die Godzilla in San Francisco anrichtete. Nach dem Verschwinden ihres Vaters Hiroshi reist sie nach Tokio und muss feststellen, dass ihr Vater dort eine weitere Familie hatte und sie einen Halbbruder namens Kentaro (Ren Watabe). Gemeinsam finden sie in Hiroshis Tresor geheime Akten, die ihnen bald Schergen von Monarch auf den Hals hetzt und die Geschichte in der Gegenwart zu einem weltumspannenden Thriller werden lässt.

Hübsche Verbindungen zwischen den bisherigen Godzilla-Filmen des MonsterVerse werden angedeutet, selbst John Goodman, der in „Kong: Skull Island“ eine ältere Version von Bill Randa spielte, hat einen kurzen Auftritt. Vor allem aber gelingt es der von Chris Black und Matt Fraction ausgedachten Serie, eine Balance zwischen Monster-Action und menschlichen Momenten zu bewahren. Gerade die Szenen im Tokio von 2015 überzeugen als Darstellungen einer Welt, in der Angriffe von Godzilla so alltäglich geworden sind, das in der U-Bahn Godzilla-Piktogramme den Weg zu Schutzräumen weisen. Wie schnell man sich mit einer Bedrohung arrangieren kann hat die Menschheit vor kurzem erst während der Corona-Pandemie erlebt und tun es in gewisser Weise gerade mit dem Klimawandel. Auch eine Form der menschlichen Hubris, und als Allegorie derselben haben die besten Godzilla-Filme stets funktioniert.

Vielleicht nächstes Jahr dann auch wieder im nächsten großen Kinofilm „Godzilla x Kong: The New Empire“, der im April 2024 starten soll.

Monarch: Legacy of Monsters • USA 2023 • Creator: Chris Black & Matt Fraction • Darsteller: Anna Sawai, Ren Watabe, Kurt Russell • Apple TV+, zehn Folgen, jeden Freitag eine neue

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