6. Oktober 2020 2 Likes

Nobelpreis für Physik für Forschung an Schwarzen Löchern

Roger Penrose, Reinhard Genzel und Andrea Ghez erhalten dieses Jahr die höchste Auszeichnung der Wissenschaft

Lesezeit: 2 min.

Für ihre Arbeiten zur Erforschung von Schwarzen Löchern und der Entdeckung eines supermassiven Objekts im Zentrum der Milchstraße erhalten der Brite Roger Penrose (der zusammen mit Brian W. Aldiss den Roman Weißer Mars geschrieben hat – im Shop), der Deutsche Reinhard Genzel und die US-Amerikanerin Andrea Ghez dieses Jahr den Nobelpreis für Physik.

Wie das Komitee zur Verleihung des Nobelpreises in Stockholm heute mitteilte, wird der Preis zur Hälfte zwischen Roger Penrose, die Bildung von Schwarzen Löchern als Vorhersage für Albert Einsteins Relativitätstheorie aufzeigte, und Reinhard Genzel und Andrea Ghez aufgeteilt, die in den 1990er-Jahren unabhängig voneinander die Existenz eines supermassiven kompakten Objekts im Zentrum der Milchstraße nachwiesen.

Damit erhält seit 1901, als der Nobelpreis für Physik zum ersten Mal vergeben wurde, erst die vierte Frau diese Auszeichnung. „Ich hoffe, ich kann junge Frauen für das Fachgebiet inspirieren“, sagte Andrea Ghez.

Bereits 1965, nur zehn Jahre nach Albert Einsteins Tod, habe Roger Penrose mithilfe genialer mathematischer Methoden bewiesen, „dass die Bildung von Schwarzen Löchern eine robuste Vorhersage der allgemeinen Relativitätstheorie ist“. Das Schwarze Loch im Zentrum unserer Heimatgalaxie, das Genzel und Ghez durch ihre Beobachtungen des Bereichs um Sagittarius A* entdeckten, entspricht in etwa der Ansammlung von vier Millionen Sonnenmassen auf einem Gebiet, das nicht viel größer als unser Sonnensystem ist, erklärte das Nobelpreis-Komitee.

Am Montag waren die Empfänger des Nobelpreises für Medizin bekanntgegeben worden. Am Mittwoch folgt die Verkündung des Nobelpreises für Chemie, am Donnerstag der Nobelpreis für Literatur und am Freitag als Höhepunkt schließlich der Friedensnobelpreis. Der Nobelpreis für Wirtschaft wird am kommenden Sonntag bekanntgegeben. Die Verleihungszeremonie am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, kann dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Die Preise werden dafür in kleinerem Rahmen übergeben.

Titelbild © nobelprize.org

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.