„Duke Nukem Begins“: Aus der Zeit gefallen

In Zeiten, in denen selbst ein einstiges Männer-Rolemodel wie Arnold Schwarzenegger längst zum Klimaschützer und Teilzeit-Fleischverweigerer wurde, wirkt eine Figur wie Haudrauf Duke Nukem sicherlich für viele Menschen dezent befremdlich. Mit Sonnenbrille, Bürstenschnitt, Zigarre und irrwitzig muskelbepackt ballerte sich der prollige Actionheld über die Jahrzehnte durch zahlreiche mal mehr, mal weniger gelungene Ego-Shooter und sorgte mit seinen 80er-Onelinern entweder für Fremdscham oder juvenile Belustigung.

Nun soll dem Duke sein historischer (Unterhaltungs-)Wert nicht gänzlich abgesprochen werden und viele seiner Titel litten unter durchschnittlicher Performance. Doch wenn man nun sieht, was das genreerfahrene Studio Gearbox vor Jahren mit dem Duke im Zuge eines Comebacks vorhatte, beschleicht einen schon das Gefühl, dass es gar nicht mal so schlecht ist, dass aus dem Projekt unter dem Namen Duke Nukem Begins nichts wurde.

Denn nun tauchte ein Clip eines Designers auf, der am 2009 eingestellten Projekt einer Originsstory beteiligt war. Darin sehen wir in gut zwei Minuten typische Duke-Action, in der er sich aber tatsächlich in Third-Person-Manier anstatt der üblichen Ego-Sicht durch zahllose Alienfeinde ballert, deren KI-Leistung arg überschaubar wirkt. Hinzu gesellen sich Klischees wie Tabledance-Einlagen oder die Verteidigung üblicher US-Insignien wie der Flagge, wobei auch Fahrzeugabschnitte gezeigt werden.

Falls der Clip eine Art Testballon sein sollte, ob die Community den Duke vermisst und nach einem Comeback lechzt, fällt die Reaktion in vielen Foren und Kommentarspalten eher nüchtern aus. Der Duke hatte seine Zeit, aber die ist nun einmal vorbei. Möge der Clip daher ein historischer Blick zurück in vergangene Shooter-Tage bleiben.  

Abb. © Gearbox