Gott bewahre!

Der schottische Romancier und Drehbuchautor John Niven hat einige wirklich coole Romane geschrieben. Das drastische, tabulose „Kill Your Friends“ über die Ausschweifungen und Verfehlungen in der Musikindustrie. „Coma“, eine hinreißend böse Geschichte über Golfer und Gangster. Den unglaublich charmanten und flotten Krimi „Old School“, in dem ein paar englische Rentner zu Bankräubern werden. Und natürlich die göttlich-kritische Komödie „Gott bewahre“ alias „Second Coming“ von 2011, die der italienische Filmemacher Paolo Genovese („Perfect Strangers“, „The Place“) laut neuesten Meldungen verfilmen will.

Nivens international erfolgreichstes Buch beginnt mit Gott, der von einem Angelurlaub zurückkehrt. Als Er die Menschheit in der Renaissance verlassen hatte, gediehen die Dinge prächtig. Bei Seiner Rückkehr schreiben wir das Jahr 2011. Castingshows sind nur die Spitze des Eisbergs aus Klimaerwärmung, Genozid, Terror, Hass und Hunger. Gott is not amused. Also schickt Er nach Seinem Sohn, der die letzten 400 Jahre eigentlich auf die Welt hätte aufpassen sollen. Doch Jesus hat’s verbockt und lieber mit Jimi Hendrix gekifft und gejammt. Deshalb muss JC die Sache nun geradebiegen und wird von seinem alten Herrn erneut auf die Erde gesandt. Genauer gesagt, wird er auf einen Roadtrip durchs rechte Amerika geschickt, wo er u. a. zum Medienstar werden, die Menschen inspirieren, gegen das Elend der Welt sowie den Zynismus der Unterhaltungsbranche antreten und vor allem Gottes einziges echtes Gebot verbreiten soll: Seid lieb.

Hier gibt es eine göttliche Leseprobe zu John Nivens filmreifem Roman „Gott bewahre“.

John Niven: Gott bewahre • Heyne Hardcore, München 2011 • 400 Seiten • E-Book: 8,99 Euro