22. Oktober 2023 2

Hugo Award für T. Kingfisher

„Nettle & Bone“ als bester Roman ausgezeichnet

Lesezeit: 2 min.

Der Science-Fiction Worldcon fand dieses Jahr im fernen Chengdu statt, einer Millionenmetropole in der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas. Das hat natürlich etwas mit dem weltweiten Erfolg von Cixin Liu (im Shop) und speziell seiner Trisolaris-Trilogie (im Shop) zu tun, die chinesische SF zu einer festen Größe machte. Bei Signierstunden von Liu während des Cons waren die Schlangen daher entsprechend lang. Es gibt Fotos, in denen die Menschen buchstäblich „rund um den Block“ stehen.

Traditionellerweise wird während des Wordcons auch der höchst westliche Hugo Award verliehen, und der Hauptpreis für den besten Roman ging in diesem Jahr an T. Kingfishers Fantasy-Roman „Nettle & Bone“, der unter dem Titel „Wie man einen Prinzen tötet“ bei Eichborn erschienen ist. Hinter dem Pseudonym Kingfisher „verbirgt“ sich Ursula Vernon, eine Kinderbuch- und Comicautorin, die für ihre Werke bereits diverse Preise gewonnen hat, darunter den Nebula, Hugo und Locus Award sowie den  Mythopoeic Award für das Kinderbuch „Castle Hangnail“. Ihre Dankesrede zum Gewinn des diesjährigen Hugos kann man hier lesen.

Der Hugo für die beste Serie ging an Adrian Tchaikovskys „Children of Time Series“ (im Shop), bester Comic wurde „Cyberpunk 2077: Big City Dreams“, zum besten Film wurde „Everything Everywhere All at Once“ von Daniel Kwan und Daniel Scheinert gewählt und der Preis für die beste TV-Episode ging an „Babylon’s Ashes“, die finale Episode der Reihe „The Expanse“, die nach den Romanen von James Corey (im Shop) entstanden ist.

Sämtliche Gewinner und auch alle Nominierungen finden sich hier.

2024 findet der Worldcon dann im schottischen Glasgow statt.

[Anmerkung: Zuvor stand an dieser Stelle, dass der Worldcon 2024 in Seattle stattfindet, aber das ist erst 2025 der Fall. Sorry!]

Kommentare

Bild des Benutzers Brokkoli

Der Artikel enthält leider einige Falschinformationen:
1. Chengdu wurde in einer Abstimmung 2021 als Worldcon Site für 2023 entschieden, und das hatte nichts, aber auch garnichts mit Trisolaris zu tun.
https://www.worldcon.org/2021/12/22/chengdu-wins-2023-site-selection/
Es gibt nachwievor eine Kontroverse über diese Abstimmung, die i.w. durch eine hohe Anzahl von chinesischen Stimmen entschieden wurde (nicht etwa dadurch, dass die chinsesische SF in der westlichen Welt an Bedeutung gewonnen hätte)
Referenz: https://fancyclopedia.org/Chengdu_Worldcon
2. Der Hugo Award ist nicht der höchste "westliche" SF Award, sondern schlicht der höchste weltweite Award.
Das ist z.B. daran erkennbar, dass dieses Jahr auch etliche Chinesen nomiert waren, Beleg: Nominiserungslisten.
3. ... last but not least findet der Worldcon nächstes Jahr nicht in Seattle, sondern in Glasgow statt (bin selbst schon angemeldet, muss es also wissen :-)
Beleg: https://glasgow2024.org/

Bild des Benutzers Bernd Kronsbein

1. Wie die genaueren Umstände der Entscheidung abgelaufen sind, spielt eigentlich keine Rolle. Ich wage nur zu behaupten, dass ohne den Erfolg von Liu (auch im Westen) China als Ort nicht zustande gekommen wäre.
2. „höchst westlich“ heißt eigentlich nur, dass der Hugo seit Jahrzehnten weitgehend von englischsprachigen Autoren dominiert wird. Ausnahmen bestätigen da nur die Regel.
3. Ja, da war ich ein Jahr im voraus, hab ich oben korrigiert. Sorry.

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