24. November 2023

Aliens, Helden, Mittelfinger und Metall

Neue Kurzfilme

Lesezeit: 2 min.

Eigentlich ist das, was „From Beyond“ erzählt, alles andere als originell, aber Fredrik S. Hana und Jamie Turville finden einen Weg, die erste Begegnung zwischen Menschen und außerirdischem Leben extrem effektiv und eindrücklich zu inszenieren. Die Doku-Aufnahmen, die sie zeigen, sind (natürlich) fake, es ist aber keine Mockumentary. Der Ton ist eher Horror à la Found Footage, aber es gibt keine Story, nur eine Chronologie. Das Grauen wird verstärkt durch Unschärfe, Verfremdung, verschiedene Sprachen und ähnliche Tricks. Die Wirkung ist maximal, 14 Minuten, die mitunter ganz schön verstörend sind.

Wie hätten eher aktuelle Filme und Serien und speziell Genre-Stoffe wohl ausgesehen, wären sie in der Stummfilm-Ära entstanden – keine Frage, die man sich täglich stellt. Es sei denn, man ruft den YouTube-Kanal Shortyverse ins Leben und haut lauter sehr kurze Kurzfilme raus, die genau diese Frage beantworten. Da finden sich natürlich viele Superhelden – was extrem dankbar ist, da diese Figuren ja nah an der Stummfilm-Ära entstanden und noch einiges damit zu tun haben –, aber es ist eklatant zu sehen, was den echten Superheldenfilmen der Gegenwart eigentlich fehlt. Dabei in der herrlichen Galerie sind auch Blade Runner, Indiana Jones, Star Trek, Alien, Dragon Ball Z, Planet der Affen und etliche andere. Und auch wenn es immer nur kleine Eindrücke sind, die da in der Ästhetik einer anderen Zeit präsentiert werden, es macht großen Spaß und Lust auf mehr.

Tense“ des Niederländers Albert Albert ist ein großartiger Kommentar über das Social-Media-Zeitalter. Da wird ein junges Mädchen zum Gegenstand des Spotts, bis sie es eines Tages nicht mehr aushält. Der Mittelfinger geht steil nach oben – und bricht in Flammen aus. Und das ist nur der Anfang! Vier Minuten und alles ist gesagt.

Und zum Schluss noch eine kleine Nummer von Cassie Marin, die in L.A. den Weg zum Pop-Star anstrebt und dafür jede Plattform nutzt, die man heute eben so nutzt, wenn man Pop-Star werden will. Dazu gehören natürlich auch immer noch Videos, je auffälliger, desto besser. „Tanto“ ist da schon ziemlich gut, ein Bio-Punk-Stück mit einem hübschen Beat, in dem aus Fleisch und Hautausschlag flimmerndes, buntes, flüssiges Metall wird.

Abb. oben: Shortyverse

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